Unsere Veranstaltung im Kinocenter Greiz war gut besucht, fast 40 Menschen schauten mit uns den bewegenden Film „Rise Up“, der Aktivisti in verschiedenen Teilen der Welt und zu verschiedenen Zeiten über ihre Widerständigkeit und ihren Kampf für eine bessere Welt berichten lies. Auch die anschließende Diskussion mit Vertreter*innen der Seebrücke Jena, Jan von Bon Courage Borna und Pudding aus Grimma war aufschlußreich und interessant. Die verschiedenen Wege, sich zu engagieren, Motivation und Erfolgserlebnisse und das mindestens zwispältige Verhältnis zu staatlichen Institutionen wurden beleuchtet. Danke allen, die dabei waren.
ABWV Beiträge
„Rise Up“ sucht gemeinsam mit fünf außergewöhnlichen politischen Aktivist:innen Antworten auf die verheerenden ökologischen, wirtschaftlichen und autoritären Entwicklungen unserer Zeit. Wir freuen uns, den Film in Greiz mit euch schauen zu können und haben für eine anschließende Diskussion ein*e Vertreter*in von Seebrücke e.V. (Jena), Tobias Burdukat (Dorf der Jugend / Grimma) und Jan Sobe (Bon Courage e.V. / Borna). Eingeladen.Wir wollen sprechen über Aktivismus, über die Motivation etwas zu bewegen, zu gestalten und natürlich auch über die Aktivisti im Film. „Es heißt, dass jeder gesellschaftliche Fortschritt von mutigen Menschen erkämpft werden musste – doch wie ist ihnen das gelungen? Können die gewaltigen globalen Krisen der Gegenwart überhaupt noch bewältigt werden? Getrieben von Fragen, Zweifeln und Visionen, streift der Film durch wilde Bilderwelten, durch die Glücksversprechen der Moderne, erstarrt im Angesicht übermächtiger Feinde, durchlebt Widerstand, Scheitern und Neuanfang. Und wir beginnen zu verstehen – dank der inspirierenden Geschichten von fünf Menschen, die an überwältigenden gesellschaftlichen Umbrüchen beteiligt waren. Gemeinsam ringen sie mit den Autor:innen des Films und dem Publikum um Antworten. Spüren diesem Punkt nach, an dem Menschen beginnen zu kämpfen. Der Punkt, an dem die Entscheidung fällt, Normalität und Sicherheit hinter sich zu lassen, um etwas ganz Neues zu wagen.“…
Seit Jahren gelingt es rechten Parteien und Organisationen zunehmend Zustimmung zu ihren Thesen zu gewinnen und diese auch in erschreckende Wahlergebnisse umzusetzen. Antidemokratische Ideen treffen besonders im ländlichen Raum häufig auf Widerhall und nur selten auf ernsthaften Widerstand. Man kennt sich, man grüßt sich, oft werden kritikwürdige Aussagen im näheren Umfeld, im Job, beim Stadtfest, in Verein oder Feuerwehr ignoriert, belächelt oder gar relativiert. In Greiz kennt jede*r jemanden persönlich, der oder die bei den sogenannten „Spaziergängen“ teilgenommen hat. Mit der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Aufmärschen, mit dem massenhaften Verbreiten verschwörungsideologischer Inhalte via Telegram und anderer sozialer Netzwerke, mit dem Schulterschluss zwischen rechtsextremen Akteur*innen und vermeintlich unpolitischen Besorgt-Bürger*innen zu neuen Bündnissen verfestigen sich rechte und verschwörungsideologische Narrative, Inhalte und Weltbilder weiter in der sogenannten Mitte der Gesellschaft. Wir werden die Verhältnissen und Strukturen in umliegenden Regionen betrachten und vergleichen. Speziell schauen wir mit Expert*innen auf sächsische Regionen wie das Erzgebirge, die als eine Art Experimentallabor rechter Strategien betrachtet werden können. Von Neonazi-Kameradschaften über vermeintlich harmlose Heimatvereine, von NS-Black-Metal zu rechtsesoterischen Siedler*innen bis hin zu den „Freien Sachsen“ finden sich rechte Netzwerke in einer stark ausdifferenzierten Vielfalt und bilden seit Jahren eine rechte Kontinuität, ja fast schon Hegemonialität. Sind wir…
rniedrigt und ermordet. Der 09. November 1938 bildete den ersten Höhepunkt des ungeheuerlichsten Zivilisationsbruchs der Menschheitsgeschichte – der Shoa. In den folgenden Jahren bis zum Ende der NS-Herrschaft kamen mehr als 6 Millionen Menschen jüdischen Glaubens durch die Nazis zu Tode.
Auch in Greiz endeten Jahrhunderte jüdischer Geschichte an diesem Tag mit Ausschreitungen, Plünderungen und Vertreibung. 1939 wurde die Anzahl jüdischer Einwohner in Greiz offiziell mit 0 angegeben. Wer sich über jüdisches Leben vor Ort informieren möchte, dem sei die Seite www.jewish-places.de empfohlen. Die staatliche Bücher- und Kupferstichsammlung hat in den letzten Jahren etliche Einträge hinzugefügt und damit auch die Verlegung neuer Stolpersteine ermöglicht.
Regelmäßig kommt es in Greiz und Umgebung zu Vorfällen, die eine rechte bzw. rechtsextreme Motivation nahelegen. Dabei reicht das Spektrum von Stickern und Graffiti über Demonstrationen und Propaganda bis zu Übergriffen und Bedrohungen. Wir dokumentieren diese nun in einer Chronik.
Wer weitere Vorfälle kennt, kann uns gerne unter kontakt (at) abwv.org anschreiben.
Der 08. Mai markiert den Sieg über eine barbarische Ideologie und ist daher ein Tag der Freude und des Feierns. Eigentlich. Aber in diesen Zeiten, in denen erneut ein verbrecherischer Krieg herrscht in Europa, finden wir es wichtig, sich klar zu positionieren.
Wir treffen uns am 08. Mai 2022 ab 13:30 auf der Friedensbrücke in Greiz.
Die Greizer Initiative Gisela hat sich am Montag, den 28.03.22, erneut auf der Friedensbrücke versammelt, um ein Zeichen gegen den Krieg in der Ukraine zu setzen und einen menschenwürdigen und solidarischen Umgang mit allen Geflüchteten zu fordern. 35 Menschen sind dem Aufruf gefolgt. In einem Redebeitrag wurde auch auf die Kontinuität rechter Aktivitäten in Greiz verwiesen. Regelmäßig kommt es zu Sachbeschädigungen und Einschüchterungsversuchen. In letzter Zeit auffällig häufig in zeitlicher Nähe zu den, als Spaziergänge verharmlosten, illegalen Aufmärschen in Greiz. Erst am Wochenende hat der Keller eines Mehrfamilienhauses gebrannt, dass mehrheitlich von Menschen mit Migrationsgeschichte bewohnt wird. Auch wenn die Ermittlungen noch laufen, lassen die Umstände einen politisch motivierten Brandanschlag möglich erscheinen. Ein besonderer Dank geht an die Seebrücke Jena und die Aktiven von der Menschenkette in Gera, für die solidarische Unterstützung der Proteste in der Provinz. Beide Gruppen waren nicht nur vor Ort, um uns zu supporten, sondern haben auch jeweils noch einen Redebeitrag gehalten, indem sie die Ungleichbehandlung von Geflüchteten aus rassistischen Gründen anprangerten und die Gründe für globale Krisen, Kriege und Migrationsbewegungen klar im kapitalistischen Wirtschaftssystem verorteten sowie die Wichtigkeit einer sicht- und wahrnehmbaren Gegenöffentlichkeit zu Querdenker*innen und rechtem Gedankengut betonten.
Am 28.03.2022 ruft die Initiative „Gisela“ erneut zur Kundgebung auf der Friedensbrücke auf. Wir wollen uns klar gegen den Krieg in der Ukraine stellen und unsere Solidarität mit den Menschen, die unter den Kämpfen leiden, bekunden. Der verbrecherische Angriffskrieg, den Putin entfesselt hat, sorgt für unermessliches Leid, für Tod, Zerstörung, Flucht und Vertreibung und ist durch nichts zu rechtfertigen. Wir fordern ein Ende aller Kampfhandlungen und eine klare Haltung der EU gegenüber Putin und seinen Getreuen. Wir fordern die unkomplizierte Aufnahme und Hilfe für alle Flüchtenden – unabhängig von Staatsbürgerschaft, Herkunft oder Hautfarbe. Auch von den irrlichternden Spaziergängern, die zum Teil den Krieg relativieren, mit Putin sympathisieren oder gar behaupten, der Konflikt wäre nur inszeniert, um von den größtenteils aufgehobenen Corona-Maßnahmen abzulenken, wollen wir uns klar und deutlich distanzieren. Kommt am 28.03.22, ab 18:30 Uhr, auf die Friedensbrücke in Greiz und zeigt euch solidarisch.* * Anstand, Haltung, Abstand und Masken sind erwünscht.
Die Initiative GISELA hat gestern, am Montag den 07. März 2022, zum zweiten Mal protestiert. Immerhin 30-35 Teilnehmende fanden sich zusammen, um Solidarität mit den Leidtragenden des russischen Angriffskrieges in der Ukraine zu zeigen. Zusammen haben wir einen sofortigen Waffenstillstand und den Abzug der russischen Truppen aus der Ukraine gefordert. Auch die unbürokratische Aufnahme und den Schutz für alle Flüchtenden, unabhängig von Hautfarbe oder Herkunft, egal ob aus der Ukraine, Syrien oder anderswo, forderten wir ein. Kritisiert wurde deutlich die losgetretene Aufrüstungsdebatte. Frieden schafft man nicht mit Waffen und anstatt Milliarden in Rüstung zu investieren, muss Abrüstung – weltweit – das Ziel sein. Auch die vorgeschobenen Kriegsgründe, die Motivation Putins und der Desinformationskrieg in den Medien wurden thematisiert und kritisiert.
„Unsere Solidarität gilt den Menschen in der Ukraine, aber auch allen, die sich in Russland öffentlich gegen den Krieg positionieren. Wir stehen für einen sofortigen Stopp der Kampfhandlungen ein und fordern eine unbürokratische und schnelle Aufnahme von Geflüchteten, nicht nur aus der Ukraine“, so die Organisator*innen.
Kommt am 07.03.22, ab 18:30 Uhr, auf die Friedensbrücke in Greiz und zeigt euch solidarisch.*