Wir veröffentlichen hier den Rückblick des Aktionsbündnis Kolibri:
Am 21. Juni 2025 haben wir als Aktionsbündnis Kolibri gemeinsam mit zahlreichen Unterstützer*innen auf der Friedensbrücke in Greiz ein deutliches Zeichen für Demokratie, Menschenrechte und gesellschaftlichen Zusammenhalt gesetzt.
Unsere Kundgebung richtete sich gegen das Sommerfest des AfD-Kreisverbands Greiz, dessen Politik wir entschieden ablehnen. Die AfD steht für Ausgrenzung, Hetze und Angriffe auf Grundrechte – dem stellen wir uns mit Haltung, Vielfalt und Solidarität entgegen.
In der Spitze beteiligten sich rund 80 bis 100 Menschen aus Greiz, dem Vogtland und darüber hinaus, darunter Freund*innen aus Gera, Jena und Leipzig. Die Veranstaltung verlief friedlich, bunt und mit klaren Botschaften gegen Rechtsextremismus und für ein solidarisches Miteinander.
Gesellschaftliche Themen im Fokus
In den Redebeiträgen wurden zentrale Themen aufgegriffen, die deutlich machen, dass unser Engagement weit über symbolischen Protest hinausgeht:
- Die Zusammenhänge von Feminismus, patriarchalen Strukturen und Faschismus wurden beleuchtet. Antifeminismus wirkt oft als Türöffner für autoritäre Ideologien – dem treten wir entschieden entgegen.
- Unsere Gutscheintausch-Initiative, mit der wir der entwürdigenden Bezahlkarte für Geflüchtete praktische Solidarität entgegensetzen, wurde vorgestellt.
- Ebenso gab es einen Appell, demokratische Räume zu stärken, solidarische Netzwerke auszubauen und konkrete Unterstützung im Alltag zu organisieren – als praktischen Gegenentwurf zu Spaltung und Ausgrenzung.
Auch unsere Kundgebung selbst – mit Kaffee, Kuchen, Eis, Holzspielzeug und Infomaterial – war ein solcher temporärer, solidarischer Raum, in dem Austausch und Vernetzung konkret erlebbar wurden.
Provokationen bleiben nicht aus – wir bleiben klar
Ganz ohne Zwischenfälle blieb es leider nicht. Bereits zu Beginn tauchten AfD-Funktionäre gezielt zur Provokation auf und verstiegen sich unter anderem in die Aussage, man sei „zwar nicht kriegstüchtig, aber wehrbereit“. Mehrfach liefen zudem Personen aus dem rechten Spektrum mit entsprechenden Shirts über unsere Versammlungsfläche.
Ein AfD-naher Blog behauptete anschließend, die Pressearbeit sei durch uns eingeschränkt worden. Richtig ist: Unabhängige, seriöse Journalist*innen konnten jederzeit frei und unbeeinträchtigt berichten – und haben das auch getan.
Dass der AfD-Fraktionsvorsitzende von Kreis- und Stadtrat unter dem Vorwand journalistischer Tätigkeit auftrat, werten wir als bewusste Inszenierung und Provokation. Damit soll gezielt das Bild einer angeblich „unterdrückten AfD“ erzeugt und unser Bündnis als politische Stimme diskreditiert werden. Parteinahe Funktionäre, die das Presserecht missbrauchen, unterlaufen das Prinzip freier Berichterstattung. Unser Ziel bleibt es, die Sicherheit aller Teilnehmenden zu gewährleisten und Provokationen soweit möglich zu verhindern.
Das sogenannte AfD-Sommerfest? Wenig Zulauf, viel alte Parolen
Auf dem Sommerfest der als gesichert rechtsextremistisch eingestuften AfD blieb der Zuspruch überschaubar. Trotz Busanreisen anderer AfD-Verbände versammelten sich schätzungsweise 250 Teilnehmende – sichtbar weniger als zu Wahlkampfzeiten.
Ein Teilnehmer konnte unbehelligt ein Shirt mit der SA-Losung „Alles für D.“ tragen. Währenddessen verstieg sich der AfD-Bundestagsabgeordnete Brandner zu Andeutungen, man werde die Teilnehmenden unserer Kundgebung „bald produktiver Arbeit zuführen“, und Stadtrat Staps beklagte lediglich Zugverspätungen nach seinem Spanienurlaub. Inhaltlich: erwartbar dünn, ideologisch bedenklich, teilweise schlicht widerwärtig.
Danke für eure Beteiligung!
Wir danken allen, die sich mit uns für Vielfalt, Demokratie, ein solidarisches Miteinander und konsequenten Antifaschismus eingesetzt haben. Die vielen positiven Rückmeldungen zeigen: Wir bleiben im Vogtland sichtbar, treten Hass, Hetze und rechter Ideologie entgegen und tragen die Idee einer besseren, solidarischen Welt weiter.
Für ein Greiz und ein Vogtland, in dem alle Menschen ein Recht auf ein gutes Leben haben – unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Sexualität, Religion oder sozialem Status.