Am 21.08. fanden rund 40 Interessierte den Weg zur Infoveranstaltung von „Aufstehen gegen Rassismus“ im 10arium. Ausführlich wurde der Weg der AfD von der euroskeptischen Professorenpartei zum rechtsradikalen Sammelbecken und der entscheidende Einfluss Höckes auf diese Entwicklung nachgezeichnet. Anhand von Zitaten aus Schriften und Reden konnten die Zuhörer*innen nachvollziehen, wie Höcke völkisch-nationalistische, antisemitische und faschistische Ideologie-Versatzstücke nach und nach in Partei, auf Straßenprotesten und letztlich in der Gesamtgesellschaft normalisiert.
ABWV Beiträge
Mit der Kampagne “Björn Höcke ist ein Nazi” wollen wir der fortschreitenden Normalisierung der AfD entgegentreten. In vielen Kommunen bröckelt die Brandmauer nach rechts oder ist bereits gefallen — mit drastischen Konsequenzen: Mittelkürzungen für alternative und soziale Projekte, Einschüchterung von und Gewalt gegen Andersdenkende, Queere und Migrant*innen. Wir wollen erreichen, dass die Brandmauer nach rechts hält oder neu eingezogen wird. Denn Björn Höcke ist Nationalsozialist im engen Sinne und der entscheidende Motor der Faschisierung der AfD. Spätestens seit dem letzten AfD-Bundesparteitag in Riesa ist er der inoffizielle Führer der AfD. Aber auch außerhalb der AfD baut Höcke sich als Führer einer faschistischen Bewegung auf. Es gilt daher zu verhindern, dass Höcke und sein Landesverband bei den Landtagswahlen in Thüringen 2024 stärkste Kraft wird! Dabei gehen wir detailliert auf Höckes Ideologie, seine politischen Methoden und seine Strategie ein. Wir liefern Argumente dafür, dass Björn Höcke die Faschisierung der AfD maßgeblich vorangetrieben hat, und wir beleuchten sein rechtes Netzwerk auch über die Parteigrenzen hinaus.Im Anschluss an den Vortrag gibt es die Möglichkeit, Fragen zu stellen, in die Diskussion zu kommen, und sich zu vernetzen. Außerdem haben wir unser Info-Material im Gepäck und geben Tipps, wie ihr euch vor Ort gegen die AfD…
Am 18.06. fanden rund 35 Zuhörer den Weg in den Garten der Siebenhitze in Greiz. Jakob las einige, zum Teil sehr persönliche Passagen aus seinem Buch „Unter Nazis – Jung, Ostdeutsch, Gegen Rechts“ und ergänzte Erlebnisse und Geschehnisse, die sich nicht im Text finden. Für die Allgemeinheit, die bisher nicht von Anfeindungen und Bedrohungen betroffen waren, bietet das Buch Einblicke in die harte Realität, auf die junge Aktivist*innen in Städten wie Zwickau stoßen. Zu Recht merkte Jakob an, dass diese Realität für Menschen mit Migrationshintergrund ungleich schwerer sein kann. Politische Standpunkte könne man im Zweifel für sich behalten, bei rassistischen Anfeindungen gibt es diese Option nicht.
Gemeinsam mit dem Journalisten Issio Ehrich hat der Zwickauer Klima- und Antifaaktivist Jakob Springfeld ein Buch geschrieben. „Unter Nazis“ ist seine Geschichte. Die Geschichte der harten Realität, auf die junge Antifaschist*innen in Städten wie Zwickau stoßen.
Unsere Veranstaltung im Kinocenter Greiz war gut besucht, fast 40 Menschen schauten mit uns den bewegenden Film „Rise Up“, der Aktivisti in verschiedenen Teilen der Welt und zu verschiedenen Zeiten über ihre Widerständigkeit und ihren Kampf für eine bessere Welt berichten lies. Auch die anschließende Diskussion mit Vertreter*innen der Seebrücke Jena, Jan von Bon Courage Borna und Pudding aus Grimma war aufschlußreich und interessant. Die verschiedenen Wege, sich zu engagieren, Motivation und Erfolgserlebnisse und das mindestens zwispältige Verhältnis zu staatlichen Institutionen wurden beleuchtet. Danke allen, die dabei waren.
„Rise Up“ sucht gemeinsam mit fünf außergewöhnlichen politischen Aktivist:innen Antworten auf die verheerenden ökologischen, wirtschaftlichen und autoritären Entwicklungen unserer Zeit. Wir freuen uns, den Film in Greiz mit euch schauen zu können und haben für eine anschließende Diskussion ein*e Vertreter*in von Seebrücke e.V. (Jena), Tobias Burdukat (Dorf der Jugend / Grimma) und Jan Sobe (Bon Courage e.V. / Borna). Eingeladen.Wir wollen sprechen über Aktivismus, über die Motivation etwas zu bewegen, zu gestalten und natürlich auch über die Aktivisti im Film. „Es heißt, dass jeder gesellschaftliche Fortschritt von mutigen Menschen erkämpft werden musste – doch wie ist ihnen das gelungen? Können die gewaltigen globalen Krisen der Gegenwart überhaupt noch bewältigt werden? Getrieben von Fragen, Zweifeln und Visionen, streift der Film durch wilde Bilderwelten, durch die Glücksversprechen der Moderne, erstarrt im Angesicht übermächtiger Feinde, durchlebt Widerstand, Scheitern und Neuanfang. Und wir beginnen zu verstehen – dank der inspirierenden Geschichten von fünf Menschen, die an überwältigenden gesellschaftlichen Umbrüchen beteiligt waren. Gemeinsam ringen sie mit den Autor:innen des Films und dem Publikum um Antworten. Spüren diesem Punkt nach, an dem Menschen beginnen zu kämpfen. Der Punkt, an dem die Entscheidung fällt, Normalität und Sicherheit hinter sich zu lassen, um etwas ganz Neues zu wagen.“…
Seit Jahren gelingt es rechten Parteien und Organisationen zunehmend Zustimmung zu ihren Thesen zu gewinnen und diese auch in erschreckende Wahlergebnisse umzusetzen. Antidemokratische Ideen treffen besonders im ländlichen Raum häufig auf Widerhall und nur selten auf ernsthaften Widerstand. Man kennt sich, man grüßt sich, oft werden kritikwürdige Aussagen im näheren Umfeld, im Job, beim Stadtfest, in Verein oder Feuerwehr ignoriert, belächelt oder gar relativiert. In Greiz kennt jede*r jemanden persönlich, der oder die bei den sogenannten „Spaziergängen“ teilgenommen hat. Mit der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Aufmärschen, mit dem massenhaften Verbreiten verschwörungsideologischer Inhalte via Telegram und anderer sozialer Netzwerke, mit dem Schulterschluss zwischen rechtsextremen Akteur*innen und vermeintlich unpolitischen Besorgt-Bürger*innen zu neuen Bündnissen verfestigen sich rechte und verschwörungsideologische Narrative, Inhalte und Weltbilder weiter in der sogenannten Mitte der Gesellschaft. Wir werden die Verhältnissen und Strukturen in umliegenden Regionen betrachten und vergleichen. Speziell schauen wir mit Expert*innen auf sächsische Regionen wie das Erzgebirge, die als eine Art Experimentallabor rechter Strategien betrachtet werden können. Von Neonazi-Kameradschaften über vermeintlich harmlose Heimatvereine, von NS-Black-Metal zu rechtsesoterischen Siedler*innen bis hin zu den „Freien Sachsen“ finden sich rechte Netzwerke in einer stark ausdifferenzierten Vielfalt und bilden seit Jahren eine rechte Kontinuität, ja fast schon Hegemonialität. Sind wir…
rniedrigt und ermordet. Der 09. November 1938 bildete den ersten Höhepunkt des ungeheuerlichsten Zivilisationsbruchs der Menschheitsgeschichte – der Shoa. In den folgenden Jahren bis zum Ende der NS-Herrschaft kamen mehr als 6 Millionen Menschen jüdischen Glaubens durch die Nazis zu Tode.
Auch in Greiz endeten Jahrhunderte jüdischer Geschichte an diesem Tag mit Ausschreitungen, Plünderungen und Vertreibung. 1939 wurde die Anzahl jüdischer Einwohner in Greiz offiziell mit 0 angegeben. Wer sich über jüdisches Leben vor Ort informieren möchte, dem sei die Seite www.jewish-places.de empfohlen. Die staatliche Bücher- und Kupferstichsammlung hat in den letzten Jahren etliche Einträge hinzugefügt und damit auch die Verlegung neuer Stolpersteine ermöglicht.
Regelmäßig kommt es in Greiz und Umgebung zu Vorfällen, die eine rechte bzw. rechtsextreme Motivation nahelegen. Dabei reicht das Spektrum von Stickern und Graffiti über Demonstrationen und Propaganda bis zu Übergriffen und Bedrohungen. Wir dokumentieren diese nun in einer Chronik.
Wer weitere Vorfälle kennt, kann uns gerne unter kontakt (at) abwv.org anschreiben.
Der 08. Mai markiert den Sieg über eine barbarische Ideologie und ist daher ein Tag der Freude und des Feierns. Eigentlich. Aber in diesen Zeiten, in denen erneut ein verbrecherischer Krieg herrscht in Europa, finden wir es wichtig, sich klar zu positionieren.
Wir treffen uns am 08. Mai 2022 ab 13:30 auf der Friedensbrücke in Greiz.