Gemeinsam mit dem Journalisten Issio Ehrich hat der Zwickauer Klima- und Antifaaktivist Jakob Springfeld ein Buch geschrieben. „Unter Nazis“ ist seine Geschichte. Die Geschichte der harten Realität, auf die junge Antifaschist*innen in Städten wie Zwickau stoßen.
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Seit Jahren gelingt es rechten Parteien und Organisationen zunehmend Zustimmung zu ihren Thesen zu gewinnen und diese auch in erschreckende Wahlergebnisse umzusetzen. Antidemokratische Ideen treffen besonders im ländlichen Raum häufig auf Widerhall und nur selten auf ernsthaften Widerstand. Man kennt sich, man grüßt sich, oft werden kritikwürdige Aussagen im näheren Umfeld, im Job, beim Stadtfest, in Verein oder Feuerwehr ignoriert, belächelt oder gar relativiert. In Greiz kennt jede*r jemanden persönlich, der oder die bei den sogenannten „Spaziergängen“ teilgenommen hat. Mit der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Aufmärschen, mit dem massenhaften Verbreiten verschwörungsideologischer Inhalte via Telegram und anderer sozialer Netzwerke, mit dem Schulterschluss zwischen rechtsextremen Akteur*innen und vermeintlich unpolitischen Besorgt-Bürger*innen zu neuen Bündnissen verfestigen sich rechte und verschwörungsideologische Narrative, Inhalte und Weltbilder weiter in der sogenannten Mitte der Gesellschaft. Wir werden die Verhältnissen und Strukturen in umliegenden Regionen betrachten und vergleichen. Speziell schauen wir mit Expert*innen auf sächsische Regionen wie das Erzgebirge, die als eine Art Experimentallabor rechter Strategien betrachtet werden können. Von Neonazi-Kameradschaften über vermeintlich harmlose Heimatvereine, von NS-Black-Metal zu rechtsesoterischen Siedler*innen bis hin zu den „Freien Sachsen“ finden sich rechte Netzwerke in einer stark ausdifferenzierten Vielfalt und bilden seit Jahren eine rechte Kontinuität, ja fast schon Hegemonialität. Sind wir…
rniedrigt und ermordet. Der 09. November 1938 bildete den ersten Höhepunkt des ungeheuerlichsten Zivilisationsbruchs der Menschheitsgeschichte – der Shoa. In den folgenden Jahren bis zum Ende der NS-Herrschaft kamen mehr als 6 Millionen Menschen jüdischen Glaubens durch die Nazis zu Tode.
Auch in Greiz endeten Jahrhunderte jüdischer Geschichte an diesem Tag mit Ausschreitungen, Plünderungen und Vertreibung. 1939 wurde die Anzahl jüdischer Einwohner in Greiz offiziell mit 0 angegeben. Wer sich über jüdisches Leben vor Ort informieren möchte, dem sei die Seite www.jewish-places.de empfohlen. Die staatliche Bücher- und Kupferstichsammlung hat in den letzten Jahren etliche Einträge hinzugefügt und damit auch die Verlegung neuer Stolpersteine ermöglicht.
Der 08. Mai markiert den Sieg über eine barbarische Ideologie und ist daher ein Tag der Freude und des Feierns. Eigentlich. Aber in diesen Zeiten, in denen erneut ein verbrecherischer Krieg herrscht in Europa, finden wir es wichtig, sich klar zu positionieren.
Wir treffen uns am 08. Mai 2022 ab 13:30 auf der Friedensbrücke in Greiz.
„Unsere Solidarität gilt den Menschen in der Ukraine, aber auch allen, die sich in Russland öffentlich gegen den Krieg positionieren. Wir stehen für einen sofortigen Stopp der Kampfhandlungen ein und fordern eine unbürokratische und schnelle Aufnahme von Geflüchteten, nicht nur aus der Ukraine“, so die Organisator*innen.
Kommt am 07.03.22, ab 18:30 Uhr, auf die Friedensbrücke in Greiz und zeigt euch solidarisch.*
Am 14.02.22 hat die „Greizer Initiative: Sofortige Entspazifizierung ländlicher Areale“ (G.I.S.E.L.A.) in Greiz mit einer Kundgebung ein Zeichen für solidarisches Verhalten gesetzt und sich klar gegen die, von Teilen der sogenannten Spaziergänger:innen verbreiteten, antisemitischen Verschwörungsmythen und antidemokratischen Einstellungen positioniert.
Am Montag, den 14.02.22, bringt die „Greizer Initiative: Sofortige Entspazifizierung Ländlicher Areale (G.I.S.E.LA.)“ ihren Protest auf die Straße. Für solidarisches Verhalten in der Pandemie und darüber hinaus, für einen offenen Diskurs, der die Lösung globaler Probleme vor die Wahrung kurzfristiger wirtschaftlicher Interessen stellt und für einen konsequenten Ausschluss von Feinden der pluralistischen Gesellschaft und antidemokratischen Kräften
Kundgebund: Samstag, 08. Januar 2022 – 18 Uhr – Vogtlandhalle Greiz
294 Menschen sind nach offiziellen Angaben seit Beginn der Corona-Pandemie im Landkreis Greiz an und mit Covid-19 verstorben (Stand: 30.12.21). In der täglichen Berichterstattung werden die Todeszahlen häufig nur noch als Randnotiz erwähnt, wenn nicht gerade eine neue kritische Schwelle überschritten wird (zuletzt 100.000 Tote deutschlandweit). Wir wollen Zeichen setzten und den Opfern gedenken. Deshalb werden wir am 08.01.22, ab 18 Uhr, vor der Vogtlandhalle in Greiz für jede*n Verstorbene*n des Landkreises eine Kerze entzünden, um ein stilles Gedenken zu ermöglichen und die Auswirkungen der Corona-Pandemie ein Stück weit sichtbar zu machen.
An den vergangenen Wochenenden wurden in Greiz als „Spaziergänge“ beworbene Demonstrationen gegen die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie durchgeführt. Dabei versammelten sich bis zu 1500 Menschen zu unangemeldeten Aufmärschen. Extrem rechte Gruppen und Parteien wie die „Freie Sachsen“, der „III. Weg“, die „Neue Stärke“, diverse lokale Neonazis, Antisemit:innen, Reichsbürger:innen und Verschwörungsanhänger:innen tragen und organisieren die Versammlungen maßgeblich mit. Offensiv werden gefährliche Ideologien verbreitet – sowohl im digitalen als auch im öffentlichen Raum – und bleiben dabei unwidersprochen. Ein Großteil der „Spazierenden“ skandiert Parolen, die suggerieren, dass in Deutschland eine Diktatur herrschen würde. Falschmeldungen und Verschwörungserzählungen werden unhinterfragt als faktenbasierte Wahrheit aufgenommen und weiterverbreitet. Mit wachsender Sorge und uneingeschränktem Unverständnis beobachten wir die zunehmende Radikalisierung der heterogenen Gruppe, sowohl auf der Straße, als auch in den sozialen Netzwerken. Unabhängig davon, wie sich die Teilnehmenden politisch selbst verorten, ist eindeutig festzustellen, dass sie den Boden der demokratischen Gesellschaft verlassen. Die pandemische Lage ist ernst – insbesondere im Landkreis Greiz. Den Teilnehmenden scheint die Ernsthaftigkeit der derzeitigen Situation nicht bewusst zu sein. Oder schlimmer: Sie ignorieren sie absichtlich. Bei anhaltend hohen Inzidenzwerten und einem über dem Limit arbeitenden Gesundheitssystem zeugt dieses Verhalten von Realitätsverweigerung und einer zutiefst unsolidarischen Haltung der Teilnehmenden gegenüber ihren Mitmenschen.…